Glaubensbekenntnis
Shownotes
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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Theologiestudentin Marie Marondel
aus Berlin
Glaubensbekenntnis 03.09.2025
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmchtigen, den Schpfer des Himmels und der Erde.
So beginnt das Glaubensbekenntnis, das in vielen Kirchen im Gottesdienst gemeinsam gesprochen wird. Eine Art Zusammenfassung: Daran glauben Christ*innen. An Gott, den Schpfer. An Jesus Christus, Gottes Sohn. Und an den Heiligen Geist, also an Gottes Nhe, die jederzeit und berall sprbar ist.
Zu meiner Konfirmation musste ich das Glaubensbekenntnis auswendig aufsagen. So richtig hinterfragt, was ich da eigentlich sage, habe ich bis zu meinem Theologiestudium aber nicht.
Manchmal halte ich im Gottesdienst kurz inne, lausche, wie das einheitliche Brummeln durch die Bnke raunt und in dem groen Klangkrper des Kirchenschiffs hallt. Manchmal hre ich ein paar mutige Stimmen heraus, die die Stze nicht einfach nur monoton aufsagen, sondern ganz laut und betont wiedergeben.
Manche stocken an bestimmten Passagen, lassen einzelne Wrter aus oder sagen leise fr sich die Wrter, die fr sie stimmig sind. Zum Beispiel: Ich glaube an Gott, Vater und Mutter. Oder statt geboren von der Jungfrau Maria geboren von der jungen Frau Maria. Das finde ich immer spannend: Woran glauben die Menschen? Wie verstehen Christ*innen ihren Glauben? Was ist ihnen ganz besonders wichtig? Was lassen sie lieber weg?
Natrlich gibt es Eckpfeiler in meinem Glauben, die so grundstzlich sind, dass ich sie nicht einfach weglassen kann und will. Aber ich finde, es muss neben allem, was das Christentum vereint, auch Spielraum fr den persnlichen Zugang zu Gott geben, fr differenzierte Auslegungen der Bibel und fr den individuellen Glauben.
Ich mag es, gemeinsam mit anderen den Glauben zu bekennen. Das strkt mich und gibt mir das Gefhl, in eine Gemeinschaft mit Gleichgesinnten eingebunden zu sein. Und ich mag es auch, mir Gedanken ber meinen Glauben zu machen. Zu hinterfragen, was ich da sage... ob ich so dazu stehen kann oder ob sich etwas gerade nicht gut, nicht passend anfhlt.
Es ist faszinierend, wenn ich mich mit anderen darber austausche und erfahre, wie unterschiedlich man ein und denselben Satz verstehen kann. Mein Glaube verndert sich, so wie auch ich mich verndere. Die Inhalte des Glaubensbekenntnisses verstehe ich dabei wie eine Rankhilfe im Garten, an der mein Glaube Halt findet und wachsen kann.
Es gilt das gesprochene Wort.
Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)
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