Schöpfungszeit
Shownotes
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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Pfarrer Martin Vorlnder
aus Frankfurt am Main
Schpfungszeit 19.09.2025
Schpfungszeit. So nennen die evangelische, die katholische und die orthodoxe Kirche den September. Der September ist ein Monat zwischen Sptsommer und Frhherbst mit Ernte und Weinlese, mit khlen Temperaturen am Morgen, aber immer noch einigen Stunden voller Sommer im Lauf des Tages. Und mit diesem Septemberlicht. Die Sonne steht tiefer und taucht die Welt in Gold. Alle Dinge wirken sanfter, weicher.
Schpfungszeit. In diesem bergangsmonat zwischen den Jahreszeiten beobachte ich besonders intensiv, wie die Natur sich wandelt von eben noch krftigem Grn hin zu den vielen Farben des Herbstes. Bis die Bume ihre Bltter loslassen und die Pflanzenwelt sich ins Innere zurckzieht, um den Winter zu berstehen.
Im September als Schpfungszeit machen sich viele Christinnen und Christen bewusst: Wir Menschen sind ein Teil dieser Schpfung. Wir sind hineingestellt und hineinverwoben in das Wachsen und Vergehen, in das Frucht-Bringen und das Loslassen. Wir sind Mitgeschpfe. Wer daran glaubt, vertraut darauf: Gott ist der Herr der Schpfung, nicht wir.
Von Gott kommt alle schpferische Energie. Und die macht uns kreativ, so dass wir viel erreichen. Das fngt bei der Sprache an. Worte knnen schpferisch sein. Sie knnen Lebensenergie freisetzen und Schaffenskraft wecken. Ich bin darum jetzt im September auf der Suche nach solchen kreativen Worten. Ich habe in meinem Freundeskreis gefragt: Was sind schpferische Worte fr euch?
Eine Freundin hat mir geschrieben: Du musst mit allem rechnen, auch mit dem Schnsten. Der Satz gefllt mir. Er strkt den Optimismus, dass nicht alles nur den Bach runtergeht. Der Satz rechnet mit der Mglichkeit: Es kann berraschend gut werden.
Eine andere Freundin hat mir drei Wrter geschrieben, die ihre Kreativitt wecken: Ich bin; Danke. Sie sagt: Abends vor dem Einschlafen spiele ich damit ABC: Nach Ich bin setze ich ein Adjektiv mit A. Zum Beispiel: Ich bin achtsam. Und nach Danke etwas mit A, wofr ich dankbar bin. Danke fr jeden Atemzug, der mich am Leben hlt. Und danach schaue ich, was mir zum nchsten Buchstaben einfllt, bis ich eingeschlafen bin.
Ich probiere das mal aus fr diesen Freitagmorgen mit dem Buchstaben F. Ich bin ein froher Mensch. Meistens jedenfalls. Und: Danke, Gott, es ist Freitag!
Es gilt das gesprochene Wort.
Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)
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