Respekt und Frieden

Shownotes

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Militrdekan Dirck Ackermann

aus Berlin

Respekt und Frieden 29.10.2025

In diesem Jahr vor 80 Jahren lie das NS-Regime den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer hinrichten. Bonhoeffer ist bekannt durch seinen Kampf gegen Hitler. Zwei Jahre lang war er in Gefngnissen. Seine Briefe aus der Zelle sind eindrucksvoll. Bonhoeffers Gedanken und Worte inspirieren bis heute viele nicht nur Christinnen und Christen.

Weniger bekannt ist Bonhoeffers Einsatz fr die weltweite Zusammenarbeit der verschiedenen Kirchen, fr die kumenische Bewegung. Fr Bonhoeffer war eines zentral: Die verschiedenen Konfessionen mssen ihre jahrhundertelangen Streitigkeiten berwinden. So geben sie ein Zeichen fr die Welt: Frieden zwischen den Vlkern ist mglich.

1934 hlt Bonhoeffer eine Rede auf einer internationalen Jugendkonferenz auf der dnischen Insel Fan. Er trumt von einer weltweiten Konferenz der Kirchen. Sie soll die Vlker der Welt zum Frieden aufrufen. Nur so kann die Welt zhneknirschend das Wort vom Frieden vernehmen, so Bonhoeffer.

Diese Vision eines weltweiten Treffens der Christen mit dem gemeinsamen Ruf zum Frieden inspirierte die Vertreter der Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg. 1948 grndete sich der kumenische Rat der Kirchen in Amsterdam. Der Zweite Weltkrieg war gerade erst vorbei. Der Kalte Krieg begann. In dieser Zeit formulierte die erste weltweite Versammlung der Christenheit: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein. Schwierige Debatten waren vorangegangen. Der Weg zum Frieden kostet Mhe, auch heute noch.

Aber der Weg lohnt sich. Das zeigt sich in der Geburtsstadt von Dietrich Bonhoeffer. In Breslau. Dort gibt es ein Viertel, das sich - auch inspiriert von Bonhoeffer - das Toleranzviertel nennt. Hier liegen vier Gotteshuser nahe beieinander: die Storchen-Synagoge, die orthodoxe Kirche der Geburt der Allerheiligsten Mutter, die katholische Antoniuskirche und die evangelische Hofkirche. Bis zur Zeit der Nazis lebte man dort ber Jahrhunderte hinweg friedlich zusammen. 1995 bekrftigten diese vier Gemeinden, im Geist der Toleranz zusammenzuarbeiten.

Im vergangenen Sommer habe ich in diesem Viertel Urlaub gemacht. Viele Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Religion leben dort. Ein munteres Treiben und frhliches Durcheinander von verschiedenen Sprachen, Kulturen und Lebensstilen.

Frieden braucht den Respekt: Der andere ist anders. Aber deswegen muss er nicht mein Feind sein. Wir knnen Unterschiede aushalten und in Frieden zusammenleben.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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