Kamelle zum Krippenspiel
Shownotes
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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Pfarrerin Sabrina Fabian
aus Berlin
Kamelle zum Krippenspiel 13.12.2025
Am Ende des Krippenspiels verteilen die Heiligen Drei Knige Bonbons in der Gemeinde berraschung! Sie gehen durch die Bankreihen. Karamellbonbons im goldenen Papier fliegen durch die Kirche, auch hoch zur Empore. Kinderhnde strecken sich nach den leuchtenden Bonbons. Ein paar machen mit Hier-Rufen auf sich aufmerksam.
Kamelle zum Krippenspiel typisch fr eine Pfarrerin aus dem Rheinland, hie es in meiner Berliner Gemeinde. Dabei kam diese Idee nicht von mir. Ich kokettiere zwar gerne damit, dass ich mit Karnevalstraditionen aufgewachsen bin. Aber mit den Bonbons habe ich nichts zu tun. Die wollten die Kinder gerne verteilen.
Die Krippenspieler*innen wollten nmlich, dass alle etwas von den Geschenken der Heiligen Drei Knige abbekommen. Weihrauch und Myrrhe boten sich nicht so gut an. Aber Gold! Das war es. Zuerst haben wir ber goldenes Konfetti nachgedacht. Dann kamen wir auf die Idee mit den Bonbons.
Sie waren eine schne berraschung fr alle im Gottesdienst. Denn Kamelle zum Krippenspiel hat niemand erwartet. Zum Glck kam diese berraschung gut an.
Das ist nicht mit allen berraschungen so in der Advents- und Weihnachtszeit. Denn Erwartungen spielen im Dezember eine enorme Rolle.
Der Advent sind die Wochen, in denen es besonders gemtlich und besinnlich werden soll. Im Kirchenjahr ist der Advent die Zeit des Wartens. Gleichzeitig ist der Advent der Beginn des Kirchenjahres. Der Advent und nicht Weihnachten, das Fest der Geburt von Jesus. Das macht erlebbar: Zu jedem groen Ereignis gehrt ein Vorher. Wir beginnen nicht mit dem Ereignis, der Geburt Jesu. Wir starten mit dem Warten. Wir Christ*innen erwarten, die Geburt Jesu zu feiern. Wir fhlen im Advent nach, wie es gewesen sein muss, auf den Retter hinzufiebern.
Und Weihnachten ist nicht die Endstation der Sehnsucht. An Heiligabend nimmt die Bedeutung von Erwartungen nicht ab. Viele haben ihre Vorstellungen von einem idealen Weihnachtsfest. Fr manche Familien gehrt der Besuch eines Krippenspiels dazu. Dass dort dann Bonbons durch die Luft fliegen, damit rechnen wohl die wenigsten.
Aber es lohnt sich, ab und an auch mit berraschungen zu rechnen. Denn alle in der biblischen Weihnachtsgeschichte haben erlebt, dass es anders kommt, als sie dachten: Maria und Josef, die sich die Geburt ihres ersten Kindes anders vorgestellt haben. Die Hirten auf dem Feld, in deren normaler Nachtschicht pltzlich ein Engel auftaucht. Die Weisen im Morgenland, die einen unerwartet groen neuen Stern entdeckt haben. Darum: Fr Weihnachten mit dem Unerwarteten rechnen. Dass Gott Mensch wird zum Beispiel berraschung!
Es gilt das gesprochene Wort.
Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)
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