Die schönste Blume im Garten
Shownotes
Die Andacht zum Nachlesen und -hören gibt es auch hier inklusive Download: https://rundfunk.evangelisch.de/node/13519
Transkript anzeigen
Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Pfarrer Michael Becker
aus Kassel
Die schönste Blume im Garten 26.06.2023
Heute Morgen habe ich einige Tipps für ein langes Leben. Nein, die sind nicht von mir. Ich gebe sie nur weiter. Sie sind von Juan Pérez aus Venezuela. Der war einst der älteste Mann der Welt mit 112 Jahren. In seinem Berufsleben war er Landwirt und Sheriff. Er hat Streitigkeiten zwischen Bauern und in Familien geschlichtet. Jedenfalls hat er es versucht. Und lange Zeit erfreute er sich bester Gesundheit im Kreise seiner Lieben: elf Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel. Kein Wunder, dass er damals gefragt wurde, was denn sein Geheimnis für ein langes Leben sei - und für seine Zufriedenheit. Darauf sagte Juan der Zeitung: Hart arbeiten, im Urlaub ausruhen, früh ins Bett gehen, jeden Tag einen Schnaps trinken und - Gott lieben, ihn immer im Herzen tragen.
Beim Schnaps trinken bin ich selber etwas unsicher, das gebe ich zu. Aber das mit Gott gefällt mir und finde ich wunderbar. Es ist ja nicht so schwer, Gott zu lieben und ihn im Herzen zu tragen. Ich stelle mir immer vor, dass er wie die schönste Blume in einem Garten ist. Um die kümmert man sich gerne, jeden Tag ein bisschen. Man hegt und pflegt sie, gibt ihr Wasser, nimmt trockene Blüten und Blätter weg, beschützt sie vor zu viel Sonne oder Frost – und so wächst und gedeiht sie und beschenkt uns jedes Jahr wieder mit ihrer ganzen Pracht.
Ich soll möglichst oft an ihn denken, mich an ihm erfreuen und auf ihn hören, so gut es eben möglich ist. Ich soll einfach nicht so leben, als gebe es Gott nicht. Lieber sollte ich mit ihm rechnen, auch auf seine Warnungen hören und nicht hochmütig werden - als könne ich mir mein Glück selber zuschreiben. Dann beschenkt Gott mich mit all seiner Pracht. Ich werde etwas ruhiger, glaube ich, auch zufriedener, manchmal sogar glücklich. Und das nicht erst mit 80 / 90 oder 112 Jahren, sondern heute schon. Weil meine Seele dann spürt, was mal einer von Gott gesagt hat (Psalm 103,8): Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Es gilt das gesprochene Wort.
Pfarrer Reinhold Truß-Trautwein (reinhold.truss-trautwein@gep.de)
//rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-radio/dradio/worte-zum-tage
https://www.facebook.com/deutschlandradio.evangelisch
Neuer Kommentar