Warum Selma ihre Hände gefaltet hat

Shownotes

Die Andacht zum Nachlesen und -hören gibt es auch hier inklusive Download: https://rundfunk.evangelisch.de/node/12510

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Pfarrer Michael Becker

aus Kassel

Warum Selma ihre Hände gefaltet hat02.05.2022

Gestern war sie in der Kirche. Selma geht nicht oft zur Kirche, aber gestern schon. Es war schließlich der 1. Mai; und sie hat Arbeit. Besser gesagt: Selma hält sich mit Arbeit über Wasser. Sie muss nämlich immer sehen, wo sie bleibt mit ihren zwei Kindern, alleinerziehend. Rosig ist da nicht so viel. Außer, dass sie überhaupt Arbeit hat in einer Wäscherei. Andere haben das nicht.

Darum war sie gestern in der Kirche. Die setzen sich dort nämlich für sie ein; und für andere auch. Der Gottesdienst war besonders. Freunde von ihr wirkten mit. Und eine Freundin hat gepredigt. Die machte das kurz und deutlich. Das wusste Selma schon vorher. Vor allem aber wollte sie mit den anderen hören, singen und beten. Beten vor allem für die, die noch weniger haben als sie. Oder keine Arbeit haben. Die liegen ihr am Herzen; und der Kirchengemeinde auch. Das weiß Selma. Neuerdings sorgen sie auch für einige, die aus der Ukraine geflohen sind. Vor allem für die Kinder. Das ist ein Glück. Selma sagt nur Gutes, wenn sie von der Gemeinde spricht. Die hat auch sie oft unterstützt. Nicht nur mit Geld, nein. Vor allem mit ein paar Freundschaften und schönen Geschenken. Was man so braucht: Möbel, Stoffe oder auch mal Einkäufe. Das Geld wird ja jetzt noch knapper. Selma lässt auf ihre Gemeinde nichts kommen. Die reden nicht nur über Gott, sagt sie immer, die legen auch Hand an. Das macht sie glücklich. Sie hat nicht viel, aber irgendwie ist es doch immer genug. Und wenn sie die Geflohenen sieht, wird sie sowieso still. Die haben ja oft alles verloren.

Darum war sie gestern in der Kirche. Die setzen sich dort nämlich für sie ein; und für andere auch. Der Gottesdienst war besonders. Freunde von ihr wirkten mit. Und eine Freundin hat gepredigt. Die machte das kurz und deutlich. Das wusste Selma schon vorher. Vor allem aber wollte sie mit den anderen hören, singen und beten. Beten vor allem für die, die noch weniger haben als sie. Oder keine Arbeit haben. Die liegen ihr am Herzen; und der Kirchengemeinde auch. Das weiß Selma. Neuerdings sorgen sie auch für einige, die aus der Ukraine geflohen sind. Vor allem für die Kinder. Das ist ein Glück. Selma sagt nur Gutes, wenn sie von der Gemeinde spricht. Die hat auch sie oft unterstützt. Nicht nur mit Geld, nein. Vor allem mit ein paar Freundschaften und schönen Geschenken. Was man so braucht: Ja, alles in allem ist Selma glücklich, sagt sie. Das liegt auch an der Gemeinde, wie gesagt. Die hat sie noch nie im Stich gelassen. Darum war Selma gestern mal wieder im Gottesdienst. Dort hat sie die anderen getroffen und ihre Hände gefaltet. Lass niemanden ohne Hilfe, hat sie zu Gott gesagt; zeige uns Menschen, die uns brauchen. Dabei dachte sie an den Krieg und was wohl alles noch kommen wird. Beten liegt Selma am Herzen. Und das gemeinsame Essen nach dem Gottesdienst auch. Da lachten auch mal die Traurigen.

Darum war sie gestern in der Kirche. Die setzen sich dort nämlich für sie ein; und für andere auch. Der Gottesdienst war besonders. Freunde von ihr wirkten mit. Und eine Freundin hat gepredigt. Die machte das kurz und deutlich. Das wusste Selma schon vorher. Vor allem aber wollte sie mit den anderen hören, singen und beten. Beten vor allem für die, die noch weniger haben als sie. Oder keine Arbeit haben. Die liegen ihr am Herzen; und der Kirchengemeinde auch. Das weiß Selma. Neuerdings sorgen sie auch für einige, die aus der Ukraine geflohen sind. Vor allem für die Kinder. Das ist ein Glück. Selma sagt nur Gutes, wenn sie von der Gemeinde spricht. Die hat auch sie oft unterstützt. Nicht nur mit Geld, nein. Vor allem mit ein paar Freundschaften und schönen Geschenken. Was man so braucht: Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Reinhold Truß-Trautwein (reinhold.truss-trautwein@gep.de)

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