Frauen in der Kirche

Shownotes

Die Andacht zum Nachlesen und -hören gibt es auch hier inklusive Download: https://rundfunk.evangelisch.de/node/12636

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Morgenandacht im Deutschlandfunk

Pfarrer Jörg Machel

aus Berlin

Frauen in der Kirche08.06.2022

Welche Rolle die Frauen in der Jesusbewegung gespielt haben, das ist schwer zu klären. Dokumentiert ist immerhin ein Machtkampf, der sich in der Urkirche abspielte. Bei dem machte Petrus eher eine schlechte Figur. Das apokryphe „Evangelium der Maria“ überliefert diesen Fall von urchristlichem Mobbing: Petrus, der erste Apostel, zweifelte die besondere Stellung an, die Maria bei Jesus genoss, und beschnitt ihren Einfluss.

Ganz aber konnte die Tatsache nicht getilgt werden: Frauen nahmen in Jesu Gefolgschaft eine besondere Rolle ein. Einige Geschichten sind überliefert, die das bezeugen. Trotzdem wurden Frauen in der sich etablierenden Kirche wieder auf die hinteren Plätze verwiesen. Die kirchlichen Ämter blieben in Männerhand. Und falls das anfangs noch nicht der Fall war, so wurde diese Tatsache einer wirklichen Machtteilung mit Frauen später fast vollständig beseitigt.

Ganz aber konnte die Tatsache nicht getilgt werden: Manch eine Erinnerung ließ sich allerdings nicht auslöschen. Zum Beispiel, dass die erste Ostererscheinung einer Frau zuteil wurde. Inzwischen hat die feministische Theologie viele Spuren aufgedeckt, die für eine herausgehobene Rolle der Frauen in der jungen Kirche sprechen. Doch davon scheint die Weltkirche auch heute relativ unberührt.

Ganz aber konnte die Tatsache nicht getilgt werden: Weltweit sind Frauen als Pfarrerinnen noch immer die Ausnahme. Selbst in den Kirchen der Reformation ist die Frauenordination noch keine Selbstverständlichkeit. Für die orthodoxe und die römisch-katholische Kirche steht das Thema zwar in einigen Basisbewegungen auf der Agenda, die kirchenleitenden Gremien aber versuchen sich das Thema vom Hals zu halten. Ein Stimmrecht für Frauen bei der Weltsynode der katholischen Kirche 2023 ist bislang nicht vorgesehen (1).

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: sie sollten aus der Unterschicht kommen, so hat Jesus es schließlich gefügt.

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: Doch auch in meiner Kirche besteht kein Grund zu Hochmut. Auch hier leben noch einige hochbetagte Pastorinnen, die sich zur Ehelosigkeit verpflichten mussten, weil sie ordiniert werden wollten. Eine Mutterschaft vertrug sich nicht mit dem Amtsverständnis der Herren, die das Pfarramt zähneknirschend einen Spalt weit für Frauen geöffnet hatten. Kam es denn doch zu einer Ehe, so ruhten die Ordinationsrechte automatisch.

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: Heute ist es in der Evangelischen Kirche in Deutschland eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen nicht nur in Sonderpfarrämtern ihren Dienst tun, sondern in der gesamten Breite kirchlicher Aufgaben zu finden sind. Selbst der Ratsvorsitz der EKD ist mit einer Frau besetzt und dies nun schon zum zweiten Mal.

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: Spannend und strittig ist noch immer die Frage, wie sich die Teilhabe von Frauen in Leitungsämtern auf die Struktur und Arbeit der Kirche langfristig auswirken wird. Die Zeit, das empirisch zu ermitteln ist noch zu kurz. Einige Veränderungen aber sind durchaus spürbar. So haben sich Teilzeitmodelle für die pastorale Arbeit durchaus bewährt, sie sind nicht mehr notwendiges Übel in einer sich verändernden Gesellschaft.

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: Andererseits wäre es kaum realistisch, sich von der Geschlechtermischung im Pfarramt eine völlig neue Kirche zu erwarten. Es sind am Ende Nuancen, in denen sich Veränderungen bemerkbar machen. Das aber ändert nichts an dem grundsätzlichen Skandal, dass die Kirchen im Weltmaßstab Bremser, nicht Vorreiter auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit sind. Vom Ursprung her sollte das anders sein.

Das in einer solchen Sichtweise stärkste Argument ist der Verweis darauf, dass Jesus selbst keine Frauen zu Aposteln berufen hat. Doch nähme man diese Argumentation ernst, so dürfte es nicht mehr als zwölf Priester geben und die sollten unbedingt dem Volk der Juden entstammen und: Es gilt das gesprochene Wort.

Literaturangaben:

https: //www.deutschlandfunk.de/interview-der-woche-georg-baetzing-bischof-limburg-kirche-papst-vatikan-synodaler-weg-100.html?fbclid=IwAR1khKHflE1lnkZEk1cq9oWNpe9g1KfigB-GVRk6zHIu0wJPDraYpgn04iM

Redaktion: Pfarrer Frank-Michael Theuer (frank-michael.theuer@gep.de)

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