Garten
Shownotes
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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Theologiestudentin Marie Marondel
aus Berlin
Garten 30.04.2025
Berlin, die Stadt in der ich lebe, kann ganz schn laut und viel sein. Wenn ich eine kleine Auszeit ohne groen Aufwand brauche, fahre ich gerne nach Potsdam. Potsdam ist von Berlin aus gesehen mein nchstgelegener Wohlfhlort. Mit einem Getrnk und einem belegten Brtchen im Gepck bin ich vor einigen Wochen durch Potsdam geschlendert und landete in einem kleinen Park. Ich habe mich auf eine Bank gesetzt und dem Vogelgezwitscher gelauscht. Ich lie mir die Sonne aufs Gesicht scheinen und schaute auf das Grn um mich herum.
Zwischen den Bumen lugte die Kuppel der St. Nikolaikirche hervor. Ein riesiges, prachtvolles Gebude. Das Grn der Kuppel fiel mir inmitten der vielen Grntne der Bume zunchst gar nicht auf. Erst nach einem Augenblick habe ich das goldene Kreuz auf dem Dach entdeckt, welches das Sonnenlicht reflektierte. Was fr ein schnes Symbolbild fr meinen Glauben, dachte ich. Mein Glaube an Gott bettet mein Leben in einen frhlingshaften Garten. Mit Sonne, die mich wrmt, aber nicht verbrennt. Mit sprieendem Grn, Knospen und Blten. Und inmitten des Gartens lugt das Kreuz hervor. Das Kreuz als christliches Symbol, fr die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Menschen und Gott, und auch als Symbol fr Hoffnung.
Es leuchtet hervor zwischen dem Grn des Potsdamer Parks. Es ist stets prsent, aber drngt sich nicht auf, schchtert nicht ein. Es diktiert mir meine Wege nicht, sondern fgt sich ein in das Bild und macht mein Leben zu einem groen Ganzen. Das Kreuz steht auf einem festen Gebude als Fundament. Es trotzt Wind und Wetter und all den Jahren. Es ldt mich ein, immer wieder hinzuschauen, hinzufhlen. Mich zu erinnern, um was herum mein Garten wchst.
Gottes lebendige Hoffnung. So steht es in der Bibel, im ersten Petrusbrief. Das klingt abstrakt. Aber ich habe sie gesprt, Gottes lebendige Hoffnung, als ich im Potsdamer Park auf alles Lebendige um mich herum schaute, das grnt und aufblht, als ich das Kreuz auf der Kirchenkuppel sah, das in der Frhlingssonne glnzt. Gottes lebendige Hoffnung meint im ersten Petrusbrief das neue Leben, das den Christ*innen durch die Auferstehung Jesu geschenkt wurde. (1. Petrus 1,3) Dieses neue Leben vergleicht der biblische Autor mit einem Samen, der nie vergeht, immer blht. (1. Petrus 1,23)
Ich vertraue darauf: Gottes lebendige Hoffnung verblht nicht, sondern berdauert die Jahreszeiten.
Es gilt das gesprochene Wort.
Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)
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