Glaubensstrauß

Shownotes

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Theologiestudentin Marie Marondel

aus Berlin

Glaubensstrau 02.05.2025

Die ersten Blumen zieren schon seit vielen Wochen die Wiesen mit ihren krftigen Farben. Ich staune jeden Frhling darber. Ich sehe im Park die Blten an den Bschen und am Wegesrand, und ich frage mich: Wenn mein Glaube ein Strau Blumen wre, welche Blumen wren wohl darin? Der Weg ist gesumt von Hahnenfu und einigen spten Krokussen. Sie gehrten zu den ersten, die in diesem Frhjahr, als es noch kalt und dunkel war, ihre Knospen geffnet haben. Sie wrden beide einen Platz in meinem Strau erhalten. Sie erinnern mich mit ihren lebensbejahenden Farben an das Gefhl von Hoffnung und Leichtigkeit. Daran, dass die Lebenskraft der Schpfung auch den kalten Zeiten trotzt.

Definitiv wren auch Tulpen in dem Strau: Sie stehen fr den Neuanfang. Und Osterglocken natrlich: Sie symbolisieren die Auferstehung und das Leben. Ich glaube: Jesus Christus ist vom Tod auferstanden, damit wir leben.

Lwenzahn kmpft sich durch einen kleinen Spalt im Asphalt und streckt seinen Bltenkopf in den Himmel. Lwenzahn wre ganz gewiss in meinem Glaubens-Strau! Denn diese Kraft finde ich auch in meinem Glauben: nicht aufgeben, sondern durchhalten, auch nach dem kleinsten Lichtblick streben. In den Strau meines Glaubens wre auch ein Zweig vom Trnenden Herz, weil ich bei dem Leid in der Welt manchmal tiefe Trauer und Zweifel habe.

Leben ist zart und zerbrechlich. Daran erinnern in meinem Strau die roten Mohnblumen. So kraftvoll wie ihr rot ist, so zart sind ihre Blten. So kraftvoll und doch so zart blht das Leben. So verletzlich stehe ich vor Gott. In die Mitte des Straues platziere eine groe Pfingstrose. Sie symbolisiert fr mich Gottes unendliche Liebe. Und umringt wre die Rose von einem Bndel Vergissmeinnicht. Weil ich immer daran denken will: Die Liebe ist die grte unter ihnen.

Es macht Freude, in Gedanken diese Blumen zu sammeln und sie zu einem Glaubensstrau zu binden. Aber noch schner sind sie drauen, wo sie wachsen und gedeihen knnen. Mein Glaube ist eine ganze Blumenwiese! Auf der ich wandeln und verweilen kann und dem Frieden fr einen Augenblick ganz nah bin.

Die Blten sind das, was man von meinem Glauben nach auen sieht. Darunter gibt es mehr: den Boden, auf dem mein Glaube wchst. Seine Wurzeln, die immer tiefer reichen, sich verzweigen und verflechten zu einem groen, sicheren Netz.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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