Lilie

Shownotes

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Pastor Friedemann Magaard

aus Husum

Lilie 07.07.2025

Sommerzeit, und wenn es mit dem Wetter einigermaen hinkommt, dann zieht es einen auf den Balkon, an den See oder in den Garten. Raus geht es. Schau an der schnen Grten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmcket haben. Das Sommerlied von Paul Gerhardt ist ber 350 Jahre alt und wird doch in jedem Sommer mit Inbrunst gesungen, in Andachten, Gottesdiensten oder einfach so. Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben.

Das Lied beschreitet einen Rundweg durch Grten, Wald und Flur. Was es da zu bewundern gibt an Schpfungsschnheit! Lerche, Biene und Glucken werden zu Predigerinnen und Predigern ber das, was Gott bewirkt. In ihrer Schnheit und Lebensfreude geben sie dem Schpfer dieser Sommerpracht die Ehre.

Und die Pflanzen auch. Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schner an als Salomonis Seide. Eine gekonnte Anspielung auf eine Predigt von Jesus. Da geht es um die Sorgen. Manchmal werden sie so gro, dass sie alles zu beherrschen drohen. Sorgt euch nicht, sagt Jesus. Schaut euch die Lilien auf dem Feld an. Die wachsen dort und putzen sich nicht weiter raus, strengen sich nicht an: Sie sind einfach da. Und trotzdem sind sie wunderschn.

Jesus vergleicht die Lilien mit den kniglichen Gewndern des legendren Knig Salomo, berhmt wegen seiner Weisheit und wegen seines Reichtums. Ich sage euch, spricht Jesus, selbst Salomo in seiner ganzen Herrlichkeit war nicht so fein gekleidet wie auch nur eine von ihnen. Die Lilien, Narzissen und Tulpen werden zum Gleichnis fr eine Lebenshaltung. In sich ruhend. Unaufgeregt gelassen.

Ein gutes Wort fr den frhen Morgen. Wenn die Sorgen der Nacht noch an mir kleben und Zweifel, wie der Tag wohl wird. Die Selbstzweifel. Der morgendliche Blick im Spiegel, auch im bertragenen Sinn: Was bin ich wert? Werde ich meinen Ansprchen gengen? Und den Blicken der anderen standhalten?

Die Lilien stehen fr mich fr die Schnheit, die Gott in alle seine Geschpfe eingelegt hat. Das gilt auch fr den Grottenolm und fr dich und mich. Lilien, Tulpen, Rosen sind einfach da, das ist ihre Kernkompetenz. Ohne Sorgen und Selbstzweifel. Gott hat sie so geschaffen. Und so auch der Mensch: Du bist eine Schnheit in den Augen Gottes.

Das msste jetzt eigentlich fr einen ganzen Tag reichen.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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