Weizen

Shownotes

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Pastor Friedemann Magaard

aus Husum

Weizen 10.07.2025

Sommerzeit, und auf den Felder steht das Getreide in voller Pracht. Hier, wo ich wohne, hinter dem Nordfriesischen Deich, wachsen Raps und Weizen besonders gut, das Land ist fruchtbar. Und wenn der Wind ber die Felder streicht, wogen die hren in Wellen, fast wie das Meer. Wunderschn.

Der Dichter Paul Gerhardt hat in dem Lied Geh aus, mein Herz, sein herrlicher Sommer-Hit, auch das Getreide gefeiert: Der Weizen wchset mit Gewalt. Darber jauchzet jung und alt.

Ich muss an eine Erzhlung ber Jesus denken, in der der Weizen fast die Hauptrolle spielt. Da ziehen die Jngerinnen und Jnger mit Jesus durchs Land. Sie wandern, sie reden, sicherlich auch ber himmlische Dinge, und sie lachen.

Dabei rispeln einige Jnger beim Gehen die hren von Weizen ab und essen die Krner. So weit, so unbeschwert. Doch einige Fromme sehen das und rgern sich. Es ist Sabbat, und die religisen Regeln besagen, dass die Menschen am heiligen Tag jede Art von Arbeit lassen sollen. Der Sabbat ist Gott geweiht und der Gemeinschaft. hren ernten aber sei Arbeit, finden sie. Wie kann Jesus so etwas zulassen?

Doch Jesus lsst sich seine Gelassenheit nicht nehmen. Schnell hat er Beispiele zur Hand, wo die heiligen Schriften von Ausnahmen erzhlen. Und der Merksatz, mit dem Jesus diese Debatte beschliet, ist berhmt geworden: Der Sabbat ist fr den Menschen da, nicht der Mensch fr den Sabbat. Meint: Die religisen Regeln sind wichtig, wenn sie dem Leben dienen. Sie sind kein Selbstzweck. Wer Hunger hat, soll essen drfen.

Der Weizen steht fr eine Priorittsfrage. Was ist wirklich wichtig im Leben? Worauf kommt es an, wenn wir uns zu entscheiden haben? Und: Entscheiden mssen wir ja dauernd.

Der Weizen steht fr einen Glauben, der lebensfreundlich ist. Dass er satt macht und die Lebensgeister in uns strkt, ist Grund genug, von Herzen dankbar zu sein.

Manchmal lege ich die Arbeit aus den Hnden und falte sie, um meinen Dank zu zeigen und eine heitere Demut, die dem Schpfer die Ehre gibt. Denn Gott schenkt uns all diese leckeren Gaben, die das Herz erfreuen und den Bauch sttigen, angefangen mit dem tglichen Brot.

Und deshalb stehen die prall wachsenden Weizenfelder in ihrer Anmut und Schnheit fr die Freundlichkeit Gottes und dass Gott es uns gut gehen lsst: Der Weizen wchset mit Gewalt; darber jauchzen jung und alt und rhmt die groe Gte des, der so berflieend labt und mit so manchem Gut begabt das menschliche Gemte.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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