Weinstock
Shownotes
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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur
Pastor Friedemann Magaard
aus Husum
Weinstock 12.07.2025
Sommerzeit, Gartenzeit. Mein Rosenbeet ist eine einzige Freude, der Lavendel und die Katzenminze dazwischen: ein Fest. Erdbeeren sind schon abgeerntet, aber Johannisbeeren reifen nach. Und die kleinen Birnen lassen ahnen: Es wird eine schne Ernte geben im Sptsommer.
Der Dichter Paul Gerhardt hat sich mit seinem Sommerlied in die Herzen der Leute geschrieben: Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit Schau an der schnen Grten Zier Und dann dichtet er einen Rausch an Farben und Lebenslust.
Am Ende nimmt sein Sommerlied eine bezaubernde geistliche Wendung. So wie Gott die Natur beschenkt mit Segen, so dass alles prchtig gedeiht, so mge Gottes Geist auch unsere Seelen segnen: Gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele frh und spt viel Glaubensfrchte ziehe.
Von Glaubensfrchten hat Christus gesprochen mit einem Vergleich von dem Weinstock und den Reben. Es geht dabei um diese untrennbare Verbundenheit zwischen dem Stamm, gut verwurzelt, und den einzelnen Weinreben, an denen die Trauben wachsen und reifen. Glaubensfrchte sind gemeint, und woher sie ihre Kraft erhalten. Christus sagt seinen Jngerinnen und Jngern: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, bringt viel Frucht.
Ist schon klar: Wenn in meinem Leben Glaubensfrchte wachsen drfen, dann ist es nicht das Ergebnis meiner eigenen Strategie. Es ist ein Geschenk, wenn ich in das Leben Vertrauen habe und in Gott. Oder, wie Paul Gerhardt sagt, es ist Gnade. Gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele frh und spat viel Glaubensfrchte ziehe.
Dankbar bin ich dafr, so wie ich die Johannisbeeren einsammle und mich einfach daran freue. Wer zu Christus gehrt, lebt an der Quelle des Segens. Und selbst dann, wenn die Lebenskrfte schwcher werden mit den Jahren, bleibt die Verbundenheit mit einer inneren Kraft, die Seelensommer auch in die dunklen Zeiten hineintrgt.
Darum bitte ich jeden Tag neu: Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleut, dass ich dir stetig blhe.
Es gilt das gesprochene Wort.
Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)
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