Star Wars

Shownotes

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Morgenandacht im Deutschlandfunk

Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx

aus Garbsen

Star Wars 17.07.2025

Dieses Jahr bekam mein lngst erwachsener Neffe ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Raoul Schrotts Atlas der Sternenhimmel. Er enthlt Sternbilder aus 17 verschiedenen Kulturen. Von unserem Nordstern mit dem Groen Wagen bis zu den Sternbildern der Aborigines in Australien. Groartig, wie die Sterne Geschichten an den Himmel schreiben. Und wie unterschiedlich schon die Sternenkonstellationen aussehen zwischen der nrdlichen und der sdlichen Halbkugel.

Ich werde nie den Sternenhimmel ber Brasilien vergessen, im Sden bei Porto Alegre, wo die Bume tagsber in krftigen Farben rot, gelb und blau blhen. Und auch nicht den Himmel ber dem Berg Sinai, wo ich mit einer Gruppe in groen schwarzen Nomadenzelten bernachtet habe. Unvergesslich das Leuchten der Sterne am dunklen Himmel, als ich nachts vor das Zelt trat.

Das Buch, das ich meinem Neffen geschenkt habe, hat mich so beeindruckt, weil es an Kulturen und Geschichten erinnert, die drohen, dem Vergessen anheimzufallen. Mein Neffe ist ein junger Physiker. Ich denke, es ist ein Gewinn, wenn er nicht nur die physikalischen Phnomene studiert, sondern auch die Geschichten kennt, die die Menschen verschiedener Zeiten und Kulturen damit verbunden haben .

Denn die Sterne dienten schon immer der ueren Orientierung beim Segeln auf dem nchtlichen Meer oder beim Zug durch die Wste. Sie halfen auch der inneren Orientierung: Sie erinnern uns bis heute an alte, lebensrettende Geschichten und spirituelle Bilder.

Ich denke an die Kinderlieder und Kirchenlieder, in denen die Sterne eine Rolle spielen. So wie in Weit du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?. Viele kennen das alte Lied noch, manche haben es als Kita-Kind gelernt. Gott der Herr hat sie gezhlet, dass ihm auch nicht eines fehlet. Wenn die Erzieherin die Kinder zhlt, dann macht sie es wie Gott. Sie achtet darauf, dass niemand verloren geht.

Die glitzernde Flle, die wir am Himmel sehen, hat eine Ordnung und einen Sinn. Und fr einen Augenblick vergesse ich, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Und dass manche dieser Sterne viel grer und lter sind als unser blauer Planet.

Die Erkenntnis, dass sich die Welt nicht um die Erde dreht, sei eine groe Krnkung fr den Menschen gewesen, hat der Psychoanalytiker Sigmund Freud gesagt. Wir sind nicht der Mittelpunkt des Kosmos.

Vielleicht deshalb versuchen wir umso mehr, nach den Sternen zu greifen. Elon Musk meint: Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis wir alle in den Weltraum fliegen knnen. Als Touristen auf den Mars vorausgesetzt natrlich, wir knnen das bezahlen. In Starbase, wo Musks Weltraum-Raketen gebaut werden, steht eine riesige Musk-Statue. Seine Parole: Occupy Mars! Den Mars besetzen.

Noch wird hier gebt. Aber wenn wir die Erde ausgebeutet haben, wenn die Klimakatastrophe weite Teile unbewohnbar gemacht hat, dann ziehen die Superreichen eben auf den nchsten Planeten. Die neue Weltordnung machen sie sich selbst. Die Stadt Starbase hat sie schon sie ist unabhngig von den Regeln, die anderswo gelten.

Der reichste Mann der Welt schafft sich seine eigene Welt eine Welt fr die Starken. Einen Gott, der nach den Kindern sieht und nach den Schwachen, der Freude an Mcken und Fischen hat und jede von uns mit Liebe anschaut, den Gott aus dem Kinderlied, den braucht da keiner.

Was fr eine Zukunft. Es soll Menschen geben, die das bewundern. Ich gehre nicht dazu. Ich verlasse mich lieber auf Gott, wie ihn die Bibel beschreibt und von dem das Lied singt: Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen; kennt auch dich und hat dich lieb.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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