Zoobesuch

Shownotes

Die Andacht zum Nachlesen und -hören gibt es auch hier inklusive Download: https://rundfunk.evangelisch.de/wort-zum-tage/15281/zoobesuch

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Wort zum Tage im Deutschlandfunk Kultur

Pfarrerin Angelika Scholte-Reh

aus Kroppen

Zoobesuch 21.07.2025

Zoobesuch mit einem Vierjhrigen. Jedes Tier wird bestaunt und mit groer Begeisterung begrt. Sieh mal, ein Alpaka! Seine Freude springt ber und macht mein Herz weit. Und als wir dann die Elefanten bewundern knnen, ist der kleine Mann kaum noch zu bremsen. Was fr ein wunderbarer Tag! Die kindliche Begeisterung klingt in mir nach. Kinder knnen das: die Welt als Geschenk betrachten und das Leben ohne jeden Vorbehalt mit ganzem Herzen genieen.

Eva Strittmatter nennt eines ihrer Gedichte Werte und schreibt:

Die guten Dinge des Lebens

Sind alle kostenlos:

Die Luft, das Wasser, die Liebe.

Wie machen wir das blo,

das Leben fr teuer zu halten

Wenn die Hauptsachen kostenlos sind?

Das kommt vom zu frhen Erkalten.

Wir genossen nur damals als Kind

Die Luft nach ihrem Werte

Und Wasser als Lebensgewinn,

Und Liebe, die unbegehrte,

Nahmen wir leichtherzig hin.

Das mchte ich von meinem vierjhrigen Begleiter gerne wieder lernen: das Leben als Geschenk verstehen und all das Schne und Wunderbare dankbar genieen. Das Glitzern der Sonne auf dem See, in dem ich schwimmen darf. Die Khle der Nacht nach einem heien Sommertag. Das wohltuende Grn und der Schatten der Bume und den Jubel der Kinder beim Baden. Sommerstimmung.

Eva Strittmatter dichtet weiter:

Nur selten noch atmen wir richtig

Und atmen Zeit mit ein.

Wir leben eilig und wichtig

Und trinken statt Wasser Wein.

Und aus der Liebe machen

Wir eine Pflicht und Last.

Und das Leben kommt dem zu teuer,

Der es zu billig auffasst.

Die Welt ist ein Geschenk und dass wir in ihr leben und sein drfen, ist ein Wunder.

Das Staunen ber die Schnheit der Welt und ber das Geschenk des Lebens finde ich in den Psalmen der Bibel wieder: Gott, ich danke dir und staune, dass ich so wunderbar geschaffen bin. Ich wei, wie wundervoll deine Werke sind.

Ich nehme das oft so selbstverstndlich hin, dass in meinem Krper alles auf feine Weise ineinandergreift und dass ich habe, was ich zum Leben brauche: Nahrung und Wasser, gesunde Luft zum Atmen, Menschen, mit denen ich in Liebe und mit Respekt verbunden bin.

Oft merke ich erst, wie kostbar das ist, wenn etwas fehlt, wenn die Gesundheit angegriffen ist, die Luft zu dick, das Wasser zu belastet, wenn die Liebe nicht mehr trgt und Freundschaften zerbrechen.

Kinder knnen das: genieen, was sie im Hier und Jetzt haben. So reich mchte auch ich mich beschenken lassen von der Kostbarkeit des Lebens und jeden Augenblick.

Es gilt das gesprochene Wort.

Redaktion: Pfarrer Martin Vorlnder (martin.vorlaender@gep.de)

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